ÖkoSiegel – Worauf du dich verlassen kannst !?
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In den letzten Jahren bedienen sich immer mehr Branchen an Siegeln, die für Fairness, Ökologie und Schadstofffreiheit stehen. Diese gibt es in allen Branchen, die für Käufer relevant sind, ob Strom, Möbel, Lebensmittel, Finanzen oder eben Kleidung.
In diesem Beitrag erklären wir, auf welche Siegel du beim Kauf achten solltet und hinter welchen vielleicht gar nicht so viel steckt.
Umweltschutz ist ein Thema, welches in letzter Zeit immer wichtiger wird. Schadet man der Umwelt, schadet man sich ja auch selbst. Beim Einsatz von Chemikalien in der Textilproduktion wird nicht nur die kostbare Ressource Wasser verschmutzt, es bleiben immer auch Rückstände in der Kleidung selbst, die der Konsument dann über die Haut und Atemwege aufnimmt. Das kann Allergien und andere Krankheiten hervorrufen. Um sich und die Umwelt zu schützen achten viele auf Gütesiegel und Auszeichnungen, doch diese können trügerisch sein. Einige Siegel halten sich lediglich an die gesetzlichen Standards, vermitteln aber dem Kunden die Sicherheit, dass sie ein besseres Produkt kaufen.
Greenpeace Deutschland hat die wichtigsten Siegel auf den Prüfstand gestellt und bewertet – wir fassen dies kurz und verständlich für dich zusammen!
Eines der strengsten Siegel auf dem Markt ist das des Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft (IVN). Dieses Siegel garantiert, dass nur Naturfasern verarbeitet wurden. Synthetik wird ausgeschlossen, da bei der Herstellung viele Schadstoffe produziert und viele wichtige Ressourcen verbraucht werden. Ein weiterer Vorteil des Einsatzes von Naturtextilen ist, dass diese vollständig biologisch abgebaut werden können. Weiterhin dürfen bei Textilien, die mit diesem Siegel ausgezeichnet werden, keine (0,001 mg/kg) Chemikalien nachgewiesen werden.
Das Global Organic Textil Standard Siegel (GOTS) und Made in Green sind weitere Siegel mit sehr strengen Auflagen. Der GOTS und Made in Green unterscheiden sich dahingehend von der IVN, dass den Naturfasern Recyclingfasern beigemischt werden dürfen, somit kann ein Stück zu der Weiterverwertung von anderen Produkten beigetragen werden. Diese würden sonst einfach auf der Mülldeponie enden. Auch hier wird die Verwendung aller schädlichen Chemikaliengruppen verboten.
Ein Nachteil: Durch das Mischen von Naturfasern mit Recyclingfasern ist die biologische Abbaubarkeit leider nicht mehr zu 100% gegeben.
Vom Umwelt Bundesamt wurde der Blaue Engel eingeführt. Hier dürfen alle recycelten Fasern verwendet werden, solange sie keine toxischen Rückstände beinhalten. Dafür haben sie klare Grenzwerte für den Gebrauch von Wasser und Abwasser. Weiterhin werden die Produkte auf nachhaltiges, zeitloses Design geprüft, das soll die Lebenszeit des Produktes und somit den Produktkreislauf verlängern.
CradletoCradle haben fünf Abstufungen ihres Siegels – Basic, Bronze, Silber, Gold und Platin -, die Produkte werden nach den Kriterien Materialgesundheit, Kreislauffähigkeit, Erneuerbare Energien, Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser sowie Soziale Gerechtigkeit zertifiziert. Es ist also ein Siegel, das viele Bereiche umfasst und somit als sehr aussagekräftig und zuverlässig gilt. Man sollte jedoch darauf achten, auf die höheren Zertifizierungsstufen zurückgreifen.
Andere Siegel, wie das EU-EcoLabel oder das Oekotex Standard 100 erlauben leider noch den Einsatz von einigen Chemikalien, es gibt allerdings Ankündigungen die Standards anzuheben.
Wir als Tarris haben uns bewusst gegen eine Kooperation mit Nachhaltigkeitssiegeln entschieden, obwohl diese eine gute Orientierung bieten können. Stattdessen bieten wir dir eine hohe Transparenz und setzen uns selbst den Standard unsere Produkte so nachhaltig, fair und sauber zu produzieren wie irgend möglich. Wir nutzen unsere Zeit lieber dafür, selbst vor Ort zu sein und die Produktion zu prüfen, anstatt lange Gespräche mit den Verantwortlichen, der bekannten Siegel, führen. Nach dem Motto „Machen statt Reden“ gehen wir die Probleme an, während andere noch die Verträge lesen, und lassen dich auf Facebook, Instagram und diesem BLOG an unserem Projekt der fairen, nachhaltigen Mode teilhaben.
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